Berührende Geschichte: Der späte Ruhm der Mrs. Quinn

Der Klappentext des Debütromans von Olivia Ford verspricht mit der Ankündigung einer berührenden Geschichte nicht zu viel. Die eingehende Schilderung der Erlebnisse, aber auch der Gedanken der Protagonistin macht es leicht, in die Gefühlswelt von Jennifer Quinn einzutauchen. Ich habe mit ihr gehofft und gebangt und musste ein ums andere Mal mit den Tränen kämpfen.

Olivia Ford: Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Diese Rezension basiert auf einem unkorrigierten Manuskript der Geschichte. Titelbild und Ausstattung weichen von der endgültigen Ausgabe ab, die ab dem 25.10.2023 im Buchhandel erhältlich ist.

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Die Butterbrotbriefe – neues Lese- und Hör-Glück von Carsten Henn

Der neue Roman von Carsten Henn trägt den Titel „Die Butterbrotbriefe“. Auf dem Titelbild sehen wir einen Mann und eine Frau, die in verschiedene Richtungen gehen. Sein Blick geht über die Schulter zu ihr. Sie ist flotten Schrittes schon an ihm vorbei und scheint ihn nicht wahrgenommen zu haben.

Optisch getrennt werden die beiden durch ein knittriges Butterbrotpapier, in das ein kreisrundes Loch gerissen ist. Darauf ist in verschiedenen Schrifttypen der Autorenname und in bunten Lettern der Buchtitel zu sehen. – Jetzt habe ich viel zum Titelbild geschrieben: Aber worum geht es denn in diesem Roman?

Carsten Henn, Die Butterbrotbriefe
Carsten Henn, Die Butterbrotbriefe – mein Vorab-Arbeitsexemplar

Das Buch ist vielschichtig angelegt: Liebesgeschichte, Familiengeschichte, Selbstfindungsgeschichte. Ein Thema ist die Frage, ob unser Leben vom Schicksal bestimmt wird oder von vielen kleinen Zufällen – und was wir selbst für uns tun können, damit es uns gut geht. Darüber sind sich die Hauptpersonen des Romans nicht einig. Doch dazu später mehr.

Nach Buchspazierer und Geschichtenbäcker

Carsten Henns Bücher „Der Buchspazierer“ und „Der Geschichtenbäcker“ habe ich mit großer Freude und viel Genuss gelesen. Ich war daher sehr gespannt, als ich ein Vorabexemplar von „Die Butterbrotbriefe“ zur Lektüre erhalten habe: Ob mir der neue Roman wieder so gut gefallen würde wie der Buchspazierer? Das und mehr erfährst du, wenn du diesen Beitrag liest. „Die Butterbrotbriefe – neues Lese- und Hör-Glück von Carsten Henn“ weiterlesen

„Die Glücksbringerin“ von Maia Franke

Die Glücksbringerin heißt Emma und arbeitet im Fundbüro einer Kleinstadt. Und so beginnt der Roman von Maia Franke mit einer verträumt lesenden Emma in „ihrem“ Fundbüro:

Umgeben von Dingen, die andere Menschen verloren haben. In jedem dieser Fundstücke sieht sie etwas Besonderes. Hinter jedem verlorenen Gegenstand wartet ein Geheimnis auf sie. Also erfindet sie für jedes ihrer Fundstücke kleine Geschichten.

Maia Franke, Die Glücksbringerin
Maia Franke, Die Glücksbringerin

Doch ihr beschauliches Leben wird schon bald auf den Kopf gestellt.
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Der Geschichtenbäcker von Carsten Henn

„Der Geschichtenbäcker“ ist der neue Roman von Carsten Henn. Der Autor hat mich bereits mit „Der Buchspazierer“ begeistert. Schauen wir mal, ob meine Begeisterung auf das neue Buch überspringt!

Carsten Henn, Der Geschichtenbäcker
Carsten Henn, Der Geschichtenbäcker – hier bestellen oder direkt beim Verlag.

Der Schutzumschlag und die Wahl des Titels knüpfen direkt an das Vorgänger-Buch an. Auch die Ausstattung mit dem Lesebändchen ist genauso ansprechend wie beim Buch zuvor. Das sind auf jeden Fall gute Voraussetzungen!

Der Geschichtenbäcker – Buch und Inhalt

Gleich zu Beginn freute ich mich über die Idee des Autors, zwei aus dem „Buchspazierer“ bekannte Personen in Erscheinung treten zu lassen. Die neue Geschichte nimmt ihren Anfang nämlich in der gleichen Stadt an einem zentralen Ort, den wir schon aus dem „Buchspazierer“ kennen. Mehr will ich hier aber nicht verraten. „Der Geschichtenbäcker von Carsten Henn“ weiterlesen

Tessa Randau: Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich

Tessa Randau landete mit ihrem Buch „Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“ im Jahr 2020 in der SPIEGEL-Bestsellerliste. Jetzt legt sie ihr zweites Werk vor: „Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich“.

Tessa Randau: Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich
Tessa Randau: Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich

Tessa Randau – über die Autorin

Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Koblenz. Nach ihrem Studium war sie als Journalistin tätig. Unter anderem war sie Ressorleiterin bei einer Frauenzeitschrift. 2016 machte Tessa Randau sich dann als Stress- und Burnout-Beraterin selbstständig. Seit dem Erfolg ihres ersten Buches konzentriert sie sich aufs Schreiben. „Tessa Randau: Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich“ weiterlesen

Jojo Moyes Debütroman: Die Frauen von Kilcarrion

Im Sommer 2017 – also ungefähr vor vier Jahren – habe ich Jojo Moyes Debütroman „Sheltering Rain“ (Schutz vor Regen) gelesen. „Sheltering Rain“ erschien bereits im Jahre 2002. Zu dieser Zeit war mir der Name Jojo Moyes gänzlich unbekannt.

Wenn du die Romane von Jojo Moyes genauso gerne liest wie ich, wird es dich nicht überraschen, dass das erste Buch, das ich im Jahr 2014 von ihr gelesen habe, „Ein ganzes halbes Jahr“ war. Kein weiteres Buch dieser Autorin hat es geschafft, Emotionen in vergleichbarer Intensität in mir auszulösen. Dennoch habe ich (bis auf eines) alle ins Deutsche übersetzten Bücher gelesen und liebe jeden einzelnen ihrer Romane.

Jojo Moyes Debütroman als Neuübersetzung

Jojo Moyes Debutroman: Die Frauen von Kilcarion (Neuübersetzung)
Jojo Moyes Debutroman: Die Frauen von Kilcarion (Neuübersetzung)

Im August 2017 schenkte mir meine Tochter die Originalfassung des Buches „Die Frauen von Kilcarrion“, nämlich „Sheltering Rain“. Von „Sheltering Rain“ kannten wir bis dahin keine deutsche Übersetzung. Erst als ich vor ein paar Wochen das neu übersetzte Buch zu lesen begann, bemerkte ich, dass mir der Inhalt bekannt vorkam. Und ich habe mich auf die Lektüre gefreut. Ich war gespannt auf den Vergleich der deutschen Fassung mit dem Original und wie gut ich mich noch an den Inhalt erinnern würde. „Jojo Moyes Debütroman: Die Frauen von Kilcarrion“ weiterlesen

Sieben Richtige von Volker Jarck

Volker Jarck erzählt in seinem ersten Roman „Sieben Richtige“ einfühlsam und sanft von Leben und Lieben, Glück und Unglück, Trauer, Trennung und Tod. Für mich ein erzählerisches Glanzstück.

Volker Jarck, Sieben Richtige
Volker Jarck, Sieben Richtige

Faszinierend ist, in welch ruhigem Erzählfluss der Roman den Leser durch die Geschichte treiben lässt. Die Erzählung fühlt sich an wie eine warm-weiche Decke, gewoben aus Lebensfäden, die sich finden und wieder lösen. Und es ist trotz allem angenehm, sich in diese Decke einzukuscheln, gerade wenn das Leben, der Zufall oder das Schicksal ohne Rücksicht auf die Protagonisten losgeht.
„Sieben Richtige von Volker Jarck“ weiterlesen

Lori Nelson Spielman: Heute schon für morgen träumen

Ein ausgesprochen schönes Buch, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. „Heute schon für morgen träumen“ ist ein Buch mit entzückendem Cover und bezaubernder Geschichte. Dieser Roman von Lori Nelson Spielman ist mir sehr zu Herzen gegangen. Ich habe ihn gerade zu Ende gelesen und bin sicher, dass er noch eine Weile nachklingen wird.

Lori Nelson Spielman: Heute schon für morgen träumen (Foto: © Esther Kock)
Lori Nelson Spielman: Heute schon für morgen träumen (Foto: © Esther Kock)

Das Buch und sein Inhalt

Die Protagonistin Emilia lebt in New York und ist Bäckerin in dem Laden ihrer Großfamilie italienischen Ursprungs. Emilia ist immer zur Stelle, wenn jemand Hilfe braucht und lebt mit ihrem geliebten Langhaar-Kater Claws in einem Appartement, das sie liebevoll Emville nennt. „Lori Nelson Spielman: Heute schon für morgen träumen“ weiterlesen

Jojo Moyes: Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

Wieder einmal hat Jojo Moyes eine wunderschöne Liebesgeschichte geschrieben. „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ ist aber nicht allein ein Liebesroman. Im Vordergrund steht auch die Freundschaft von ganz wesensverschiedenen Frauen. Frauen, die sich unter normalen Umständen überhaupt nicht kennengelernt hätten und von denen jede mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat, nehmen eine verantwortungsvolle Aufgabe wahr und unterstützen sich. Anfangs geht es um die Tätigkeit selbst, die es zu verwirklichen gilt. Aber mit der Zeit lernen sie sich immer besser kennen. Sie beginnen sich zu vertrauen und helfen sich.

Jojo Moyes: Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
Jojo Moyes: Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

Das Buch und sein Inhalt

Protagonistin ist die Engländerin Alice. Im Jahr 1937 lernt sie den gutaussehenden Bennett aus Kentucky kennen und verliebt sich Hals über Kopf. „Jojo Moyes: Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ weiterlesen

Buch-Tipp: Nina George, Südlichter

Du kennst „Das Lavendelzimmer“ von Nina George? Dann kennst du auch „Südlichter“. Und jetzt kannst du dieses „Buch aus dem Buch“ endlich selbst lesen! So beschreibt der Verlag den Inhalt:

„Südlichter ist ein Roman über die Menschen eines kleinen Dorfs in der Provence und über die unsichtbaren Verbindungen zwischen ihnen, eine poetische Geschichte über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Liebe. Ein Trostbuch, ein Märchenbuch, ein Lieberoman, ein Menschenroman, wie ein Spaziergang im südlichen Licht, vorbei an Cafés und beleuchteten Fenstern, zwischen Olivenhainen.“

Jede dieser im Klappentext beschriebenen Eigenschaften des Romans „Südlichter“ von Nina George kann ich inzwischen bestätigen.

Nina George, Südlichter
Nina George, Südlichter

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Kristin Hannah: Die Nachtigall

„Zwei Schwestern im besetzten Frankreich. Die eine kämpft für die Freiheit. Die andere für die Liebe.“

So steht es im Klappentext. Für mich passt diese Beschreibung nicht, denn beide Schwestern kämpfen sowohl für die Freiheit als auch für die Liebe, aber auch gegen das Böse. Beide auf ihre ganz eigene Art.

Kristin Hannah: Die Nachtigall
Kristin Hannah: Die Nachtigall

Das Buch und sein Inhalt

Vianne und Isabelle befinden sich in derselben Zeit in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen. Und jede der beiden Schwestern ist unglaublich mutig.

Während ich „Die Nachtigall“ gelesen habe, wurde ich traurig, wütend und war voller Mitgefühl. Ich war erschüttert, aber ich habe auch Hoffnung verspürt. So vielschichtig diese Gefühle waren, sie waren ebenso intensiv. Bei der Schilderung der Gräueltaten und Foltermethoden war ich derart tief erschüttert, dass ich eine Pause brauchte, um mich ein wenig von der Fassungslosigkeit zu erholen, die ich empfand. Ich habe das Buch also einen Moment beiseite gelegt, um es fast im selben Moment voller Hoffnung, dass alles gut wird, wieder in die Hand zu nehmen. „Kristin Hannah: Die Nachtigall“ weiterlesen

Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten

Es wundert mich sehr, dass ich nicht eher auf Ishiguros Roman „Alles, was wir geben mussten“ gestoßen bin. Das Buch erschien bereits 2005 unter dem Originaltitel „Never let me go“, inzwischen ist es in deutscher Übersetzung als Taschenbuch erhältlich.

Ein „fesselndes Meisterwerk“ – so beschreibt es der Klappentext. Ich kann das nur unterstreichen und bin froh, dass ich durch einen lieben Tipp auf dieses Buch aufmerksam geworden bin.

Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten
Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten

Das Buch und sein Inhalt

„Kathy, Ruth und Tommy wachsen in einem Internat auf, das auf den ersten Blick wirkt wie jedes andere: ein Sportplatz, freundliche Klassenzimmer, getrennte Schlafsäle für Jungen und Mädchen. Doch die Kinder in Hailsham werden dazu erzogen, einer besonderen Bestimmung zu folgen – und sie spüren alle, dass sie keine richtige Zukunft haben.“

Viel mehr möchte ich auch gar nicht von dem Inhalt des Buchs preisgeben. Die Gefahr, zu viel zu verraten, ist einfach zu groß. Ich möchte lieber etwas über die drei Protagonisten erzählen und zwei Passagen zitieren, die mich besonders berührt haben. „Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten“ weiterlesen