Markus Heitz: Doors – Vorsehung, Energija und Wächter

Markus Heitz hat mit seiner Fantasy-Thriller-Serie „Doors“ neue Wege beschritten. Schon in der ersten Staffel durften sich die Leser zwischen drei unterschiedlichen Handlungsverläufen einer Geschichte entscheiden – oder alle drei Varianten für sich entdecken. Den Auftakt dieser besonderen Erzähl-Reihe habe ich nicht gelesen.

Im August sind wieder drei Bücher als „zweite Staffel“ erschienen, die auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden können und deren Handlung in sich geschlossen ist. Von einem der drei Bücher handelt dieser Beitrag: Lohnt sich die Lektüre?

Die Bücher und ihr Inhalt

Alle drei Bücher beginnen mit dem identischen kurzen Kapitel über eine Hackerin in Frankfurt, die in Lebensgefahr gerät. Abhängig von ihrer Entscheidung am Ende des Kapitels nimmt die Handlung dann in den drei Thrillern einen unterschiedlichen Verlauf und der Leser folgt unterschiedlichen zentralen Figuren durch die Geschichte. Gelesen habe ich das Buch „Vorsehung“.

Was beginnt wie ein Hacker-Roman, wandelt sich schnell zu einer Mischung aus Fantasy, Hightech, Science Fiction, Mystery und Historien-Drama. Ich fühlte mich am Ende des Buchs ein wenig an die Stargate-Filme erinnert, bei denen kreisrunde Portale den Übergang in fremde Welten ermöglichen.

Bei „Doors“ sind es rätselhafte Türen, die schon in der ersten Staffel eine zentrale Rolle spielten und mit geheimnisvollen Steinen verziert sind, die außerirdischer Natur zu sein scheinen.

Im Teil „Vorsehung“ spitzt sich die Handlung mit Geheimdiensten, Geheimbünden, einer ägyptischen Hohepriesterin, untoten Mumien, scheinbar unsterblichen Soldaten, einem Schreiner, einer Event-Managerin und einigen weiteren zentralen Figuren immer weiter zu. Es kommt nach einer Verfolgungsjagd rund um die Welt zum furiosen Finale, bei dem die sogenannte Master-Tür und damit mögliche Zeitreisen den Höhepunkt bilden. Und so endet diese Geschichte schließlich nach und mit einigen überraschenden Wendungen.

Meine Meinung und Fazit

Markus Heitz erzählt fantasievoll, gekonnt und unterhaltsam. Allerdings wurde mir die Handlung an etlichen Stellen zu brutal und blutig. Abgerissene Gliedmaßen, herausquellende Gedärme, abgeschlagene Köpfe, Foltermethoden, die bis zum Exzess getrieben werden.

Für den Spannungsbogen notwendig ist diese Brutalität meines Erachtens nicht – auch wenn es irgendwie in die Geschichte passt. Für mich wäre durch subtile Andeutungen und Umschreibungen mehr Spannung erzeugt worden. Aber hier waren vermutlich Zombie- und Martial-Arts-Filme die gedanklich-bildlichen Vorlagen. Notwendig sind sie meiner Meinung nach nicht.

Abgesehen von diesem Kritikpunkt und vielleicht etwas zu viel altägyptischem Mumien-Zombie-Horror ist „Doors – Vorsehung“ eine unterhaltsame Lektüre. Vor allem, da alle Leserinnen und Leser, die im wahrsten Wortsinne „Blut geleckt“ haben, auch in der vorliegenden zweiten Staffel insgesamt drei Handlungsverläufe zur Wahl haben.

Ein Lesevergnügen für alle, die mysteriöse Action-Thriller mit Hightech-Magie mögen und auch bei brutalen Szenen nicht die Nerven verlieren.

Bibliographische Angaben und Bestellmöglichkeit

Markus Heitz, Doors – die zweite Staffel
Knaur Taschenbuch, 1. Auflage August 2019

Hier online bestellbar:
Doors – Energija, ISBN 978-3-426-42462-6, Preis: 9,99 Euro
Doors – Wächter, ISBN 978-3-426-52463-3, Preis: 9,99 Euro
Doors – Vorsehung, ISBN 978-3-426-52464-0, Preis: 9,99 Euro